Projektarbeit

„Projektarbeit stellt eine Methode des „Entdeckens der Welt“ dar, die als exemplarisches Lernen beschrieben werden kann…. Projektarbeit ist neben Spiel, gemeinschaftlichen Aktivitäten und Angeboten eine Form des Lernens“.

(aus Sächsischer Bildungsplan 2006 Seite 6)

Projektarbeit im Taka-Tuka-Land

In unserer Einrichtung wird mit der Methode der Projektarbeit in Anlehnung an dem situationsbezogenen Ansatz gearbeitet. Aufgrund der Beobachtungen der Kinder legen die Erzieherinnen das jeweilige Projektthema fest. Projektarbeit erstreckt sich in unserem Haus über unterschiedliche Zeiträume von einer Woche bis zu einem halben Jahr. Mit Hilfe der Dokumentation (Fotos, Tagebuch, Litfaßsäule, täglicher Rückblick) werden Projektprozesse festgehalten. Projektarbeit begeistert die Kinder, da dabei deren Bedürfnis nach lustvollem Experimentieren, dem Verlangen nach Eigenaktivität und nach Kommunikation untereinander entsprochen werden.

Mit jedem Projektbeginn werden Ziele festgelegt. Dabei haben Lernziele für die Gruppe ebenso Bedeutung wie Lernziele für das einzelne Kind. Auf der Grundlage des Sächsischen Bildungsplanes und seinen Bildungsbereichen können diese Zielstellungen sehr unterschiedlich sein.

Seit Januar 2008 wurde für jedes Kind ein Lernordner angelegt. In diesem Ordner werden Lernfortschritte der Kinder dokumentiert, besondere Leistungen (bspw. Mal- und Faltarbeiten) gesammelt, individuelle Lernziele festgelegt und Lerngeschichten festgehalten. Der wertschätzende Blick auf jedes Kind ist ausschlaggebend für die Dokumentation. Zusätzlich werden die Kinder beim Lernen und Aktivsein fotografiert. Die Lernordner werden gemeinsam mit den Kindern gestaltet und den Eltern präsentiert.

Für die Beobachtung der Kinder nutzen wir die Instrumentarien der Bildungs- und Lerngeschichten sowie in Einzelfällen die Entwicklungstabelle von Kuno Beller. Dabei stehen die Reflektion im Team sowie die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Eltern im Vordergrund.

Der Grundsatz von Maria Montessori „Hilf mir, es selbst zu tun“ sollte noch verstärkter in der pädagogischen Arbeit unserer Einrichtung umgesetzt werden. Impulse erfolgen hier durch die Leiterin mit entsprechender Ausbildung.

Unsere Projektarbeit am praktischen Beispiel

In der Zeit der Urlaubsvertretung für eine Kollegin hat eine Erzieherin mit den Kindern  der Gruppe „Nilsons Freunde“ gemeinsam besprochen, was diese sich wünschen.

„Wir wünschen uns einen Basteltag!“

So besuchten die Kinder am 10.05.2023 die Kreativinsel. Schnell hatten die Kinder Materialien ausgewählt und schon ging es los. Es wurde geschnitten, geklebt, gemalt und gefaltet und die Erzieherin staunte nicht schlecht, was für tolle Ideen die Kinder hatten. Sie haben sich gegenseitig geholfen und Anregungen gegeben.

Als alle Kinder ihre Arbeiten beendet hatten, entstand schnell die Idee, daraus eine Geschichte zu machen. Die Umsetzung dieser Idee hat allen sehr viel Spaß gemacht. Alle Namen der Figuren, der Gegenstände und auch der Ablauf der Geschichte entspringen der Phantasie der Kinder. Es war super zu erleben, was Kinder aus einer einfachen Idee (Basteltag) alles entstehen lassen. Es hat allen zusammen viel Freude bereitet und als Erinnerung daran enthält jedes Kind die Geschichte:

Die Geschichte von der Schatzsuche

Es waren einmal zwei Mädchen namens Lisa und Sarah.
Sie waren beste Freundinnen und spielten jeden Tag zusammen.

Einmal erzählte ihnen jemand, dass es einen Schatz gibt. Die Mädchen waren sehr neugierig und wollten den Schatz finden. Sie hatten auch einen kleinen Freund. Das war der kleine Drache Fuchur. Er war sofort bereit, die Mädchen zu begleiten und nahm dazu  sein großes Fernglas mit, um immer den richtigen Weg zu finden.

Sie waren ein Stück gelaufen, da kamen sie an einen großen Kreisel,
der von zwei riesigen Drachen bewacht wurde.

Die Mädchen hatten Angst, aber ihr kleiner Freund wusste Rat.

Er erzählte Lisa und Sarah, dass er zwei starke Freunde hat. Die heißen Bert und Mr. Humboldt. Alle drei haben dann gemeinsam laut gerufen, und plötzlich waren sie auch schon da. Das waren zwei lustige Gestalten.

Sie erzählten den Mädchen und ihrem Freund, dem kleinen Fuchur, dass die großen Drachen nicht böse sind, aber um am Kreisel vorbei zu kommen, muss man ein Rätsel lösen.

Als sie vor den großen Drachen standen hörten sie, wie die Drachen das Rätsel stellen.

IN WELCHEM MÄRCHEN FRISST DER BÖSE WOLF DIE GROSSMUTTER?

Lisa und Sarah kannten viele Märchen und so konnten sie das Rätsel schnell lösen.

Sie sagten beide gleichzeitig: „Das ist Rotkäppchen!“ 

Als die Drachen das hörten, zeigten sie den Mädchen den Weg am Kreisel vorbei. Der kleine Drache Fuchur schaute nun wieder durch sein Fernglas, um nach dem richtigen Weg zu schauen. Da sah er plötzlich einen großen bunten Kreis. „Was soll das sein?“, fragten sich die Mädchen. Als sie ganz nah davor standen, sahen sie, dass es eine Zaubertür war. Wie öffnet sich denn diese Tür? Sie suchen gemeinsam überall nach einem Schlüssel, aber nichts war zu finden. Der kleine Drache Fuchur entdeckte auf einmal viele Buchstaben an der Zaubertür. Er zeigt den Mädchen die vielen Buchstaben, denn der kleine Drache kann ja noch nicht lesen.

Lisa und Sarah schauten sich alles an und riefen: „Es ist wieder ein Rätsel.“ An der Zaubertür stand: WIE HEIST DAS MÄRCHEN, BEI DEM EIN MÄDCHEN FÜR IHRE ARBEIT ÜBER UND ÜBER MIT GOLD BEDECKT WIRD?

Sofort wussten beide Mädchen dass es das Märchen von Frau Holle war. Als sie dies laut gerufen hatten, wurde die Zaubertür zu Seite geschoben.

Sie standen nun vor einem See, aus dem sie große und kleine Augen ansahen und über den eine krumme Brücke ging. Die Mädchen und der kleine Drache hatten große Angst, aber sie hatten ja noch die Freunde von Fuchur, nämlich Bert und Mr. Humboldt. Die beiden wussten, dass man auch dort ein Rätsel lösen musste.

Das Rätsel lautet: ES IST ROSA, STEHT IM WASSER UND KANN NICHT FLIEGEN? Alle überlegten, aber keiner konnte die Frage beantworten.

Auf einmal hüpfte der kleine Drache in die Höhe und schrie:
„Natürlich, das sind doch meine Freunde die Flamingos“. Die Brücke wurde auf einmal ganz gerade und so konnten alle darüber laufen.

Aber kaum waren sie über den See gelaufen, standen sie vor einem mächtigen Zauberwald. „Hier kommen wir nicht hindurch“, sagten Sarah und Lisa.

Der kleine Drache versuchte mit seinem Fernrohr zu schauen,
aber er sah nur viele, viele Bäume.

Die Mädchen waren sehr erschrocken, denn solche Bäume hatten sie noch nie gesehen. Manche Bäume sahen lustig aus, aber manche ganz komisch und sogar auch gruselig. Manche waren riesig und andere sehr klein.

Bert und Mr. Humboldt hatten plötzlich eine Idee: „Kennt ihr denn unseren Waldpolizisten?
Der sieht ganz blau aus und rollt überall immer im Wald umher“.

Niemand kannte ihn. Bert und Mr. Humboldt haben dann ganz laut gepfiffen und auf einmal kam ein großer blauer Kreis durch den Wald gerollt. „Wer hat mich gerufen?“, so ertönte eine dunkle Stimme. ‚Der sieht aber lustig aus‘, dachten sich Lisa und Sarah. So einen komischen Polizisten hatten sie noch nie gesehen. Bert und Mr. Humboldt erklärten dem Waldpolizist, warum sie seine Hilfe brauchen. Der Waldpolizist rollte nach links und dann wieder nach rechts und wieder zurück. Jetzt hatte er eine Idee, wie er helfen konnte.

„Wir können die zwei großen Drachen rufen, die den Kreisel bewachen.
Die sind sehr stark und können mit uns über den Zauberwald fliegen.“

Zusammen haben sie die Drachen gerufen. Beim ersten Mal passierte noch nichts,
aber beim zweiten Rufen hörten
sie ein lautes Surren in der Luft und schon waren die Drachen da.
Alle haben sich an den langen Drachenschwänzen festgehalten
und schon begann der Flug über den Zauberwald.

Die Drachen haben die fünf Freunde auf einem großen gelben Turm abgesetzt und sind wieder zurück zum Kreisel geflogen. Alle schauten sich um. Wo waren sie denn jetzt gelandet? Der kleine Drache Fuchur sah durch sein großes Fernglas in alle Richtungen. Auf einmal lachte er ganz laut und machte einen großen Sprung in die Luft. Er hatte den Schatz entdeckt und alle rannten gemeinsam dahin. Sie sahen viele Diamanten und Edelsteine liegen, die in der Sonne toll funkelten und glänzten.

Jetzt hatten sie nach vielen Abenteuern den Schatz endlich gefunden.

Alle haben sich an der Hand genommen und im Kreis getanzt und gesungen.
Lisa und Sarah umarmten ihre Freunde und sagten: „Wir wollten einen Schatz suchen und haben dabei viele neue Freunde gefunden, die uns bei der Suche geholfen haben.
Das ist für uns der größte Schatz“. Alle waren glücklich.
Es ist schön einen Schatz zu finden, aber am Schönsten ist es, gute Freunde zu haben.