Alltag im Taka-Tuka-Land

Ein Einblick in den pädagogischen Alltag im Taka-Tuka-Land
– ein Tag im Mai 2023

Der Frühling hat Einzug gehalten – erkennbar mit dem Blick aus den Fenstern unserer schönen modernen Einrichtung. Einige Kinder schauen bereits ab 6.00 Uhr raus und sehen fast täglich Veränderungen an unseren Bäumen, beobachten Vögel beim Nestbau und bei der Futtersuche, entdecken unsere zwei flitzenden Eichhörnchen Buschel und Wuschel und staunen über die schnelle Verwandlung des Löwenzahns zur Pusteblume.

Gegen 9.00 Uhr sieht man unsere älteren Kinder auf der Laufbahn flitzen, sie üben den Staffellauf, um gut vorbereitet zum Kindergartensportfest anzutreten. Seit mehreren Tagen trainieren unsere zukünftigen Schulanfänger Schlängellauf und Weitwurf, die zügige Übergabe des Staffelstabes beim Staffellauf stellt eine große Herausforderung dar. Die Jüngeren spornen die Großen mit lauten Rufen und viel Beifall an.

Die „Sonnenkinder“ bereiten einen Geburtstag vor, mit viel Mühe haben die Eltern des Geburtstagskindes Obstteller und Gemüsespieße vorbereitet. Heute werden die „Sonnenkinder“ noch Erdbeerpflanzen, Zuckerschoten und Blumen in ein Hochbeet pflanzen – bevor sie dann in der Sonne spielen, mit den Laufrädern fahren oder die große Rutsche nutzen.

Bei den „kleinen Raupen“ steht eine Pusteblume auf dem Tisch. Die Zweijährigen zeigen besonderes Interesse am Löwenzahn, der zahlreich auf unserer Spielwiese gedeiht. In den vergangenen Tagen haben die Kinder Stöckchen gesammelt um daraus einen Bilderrahmen zu gestalten – mit einem Foto wird es ein wunderschönes individuelles Geschenk zum Muttertag.

In der Zwergeninsel sitzen unsere Jüngsten auf der Bank. Sie wollen  in den Garten und ziehen schon selbstständig ihre Hausschuhe aus. Ein kleiner Junge, welcher in der Eingewöhnungszeit lange Zeit großen Kummer hatte, sitzt ebenfalls entspannt auf der Bank und geht schon mal mit einer Erzieherin an der Hand raus – inzwischen voller Vertrauen. Diese Prozesse erleben wir immer wieder und freuen uns über einen gelungenen Beziehungsaufbau und einer Erziehungspartnerschaft mit den Eltern.

In der grünen Etage wird gesägt und gehämmert. Einige Schulanfänger stellen Boote her, andere probieren sich im Handwerk aus, ohne ein Ergebnis zu planen. Mit bunter Farbe können die Holzteile verschönert werden.

Im benachbarten Projektraum sucht die Gruppe „Pippis Waldgeister“ in der einrichtungseigenen Bibliothek ein Sachbuch zum Thema Schnecken. Mit drei Büchern gehen die Dreijährigen in ihren Gruppenbereich, wo die Weinbergschnecken Ivan und Monika auf ihr Futter warten. In der Nachbargruppe beendet die Gruppe der „Zuckerstangen“ gerade ihr Projekt zu den Wochentagen, mit Wilma Wochenwurm konnten die 5-Jährigen spielerisch die Wochenstruktur erlernen. Zwei Kinder dieser Gruppe haben sich in den Vorraum zurückgezogen, sie spielen am Puppenhaus und genießen den ruhigen Ort.

In der roten Etage bereitet die altersgemischte Gruppe „Kunterbunt“ Geschenke für den Muttertag vor. Einige Kinder spielen ein didaktisches Spiel mit der Praktikantin einer 10. Klasse, welche gerade ein Schülerpraktikum absolviert. Später werden sie mit der Gruppe „Pippis kleine Piraten“ in das Mühlbachtal gehen, um bei frühlingshaftem Wetter die Spielplätze zu erobern. Dabei entdecken sie viele Vorboten des nahenden Sommers, Käfer und Insekten und beobachten behutsam deren Treiben. Auch in dieser Gruppe ist eine Schülerpraktikantin der 8. Klasse aktiv, welche von der Erzieherin bei ihrem berufsorientierenden Praktikum begleitet und für die perspektivische Ausbildung zur Erzieherin begeistert wird. Kinder aus Kamerun, aus der Ukraine und Syrien sind schon seit längerer Zeit in diesen Gruppen integriert, für die Kinder ein selbstverständliches Miteinander.

Die „Regenbogenkinder“ gestalten nach ihrer wöchentlichen Yogastunde ein Mandala und treten eine Phantasiereise außerhalb der vorgezeichneten Linien an, die Ergebnisse können alle in der Garderobe bewundern. Auch diese Gruppe wird für die Mütter etwas Besonderes gestalten, Samenbomben für den Garten.

Eine große Schüssel mit Salzteig ist in der Gruppe „Pippis Räuberbande“ zu entdecken. Eifrig formen die Kinder unterschiedliche Symbole, um sie als Anhänger bunt zu bemalen. In diesem Raum besuchen zwei Kinder mit Behinderung die Gruppe und sind mit Unterstützung des staatlich anerkannten Heilpädagogen  aktiv beim Spielen und Lernen. Eine gute Kooperation mit Psychologen, Therapeuten und Fachämtern macht eine erfolgreiche Integration in dieser Gruppe möglich.

In der blauen Etage kann über Wandcollagen gestaunt werden, welche die Kinder aus Eierpackungen herstellen. Ein bunter Blumenstrauß entsteht und ist dann ebenfalls eine Überraschung für Mutti und Vati. Auf einem Tablett liegen Äste, beim näheren Ansehen wird die Zahl 1 erkennbar. Die Fünfjährigen der Gruppe „Pippis Naturfreunde“ sind im Zahlenland unterwegs und suchen eifrig nach Gegenständen, die Zahlen darstellen.

Die 4-Jährigen der Gruppe „Pippis Flitzmäuse“ im Nachbarzimmer schwärmen aktuell noch von ihrer Familienwanderung durch das Zschopautal. Mit der Sage des Ritters Harras als Begleitgeschichte zur Wanderung spielen die Kinder mit Stabpuppen ihre Erlebnisse nach und können so besser in die Geschichte um das Schloss Lichtenwalde eintauchen. Später sieht man diese beiden Gruppen gemeinsam in Räubersachen durch das hintere Gartentor spazieren, sie werden den Hammerbusch aufsuchen und sich austoben.

Die Schulanfänger der Gruppe „Nilsons Freunde“ in der roten Etage sitzen gerade in einer Besprechung. Sie planen eine Ausstellung. Auf Anregungen der Kinder wird in den nächsten Tagen der Kreativraum genutzt, um in verschiedensten Techniken Bilder entstehen zu lassen, die dann im Eingangsbereich der Kita ausgestellt werden.

Ein großer Wäschehaufen liegt im Gruppenbereich der „Kleinen Goldstückchen“. Benutzte Bettwäsche türmt sich auf, Wischeimer stehen auf den Tischen, die Kinder Groß und Klein sind eifrig beschäftigt beim Frühjahrsputz. Beim Neubeziehen der Schlafdecken helfen die 6-Jährigen den 3-Jährigen. Große Aufregung herrscht dagegen bei den „Frechen Seeräubern“. Die Kinder haben in einer Spielgerätehütte im Garten ein Vogelnest mit 5 Eiern entdeckt. Sofort wurde ein Hinweisschild gestaltet und abgesperrt sowie alle anderen Kinder informiert. Sie werden die brütenden Vogeleltern begleiten und so gut wie möglich schützen.

Nach einem interessanten und abwechslungsreichen Vormittag und dem Mittagessen – der Speiseplan ist allen Kindern durch Fotos bekannt – wird es im Taka-Tuka-Land ruhiger. Mit unterschiedlichsten Einschlafritualen in den Gruppen schlafen viele Kinder schnell ein – die anderen können nach einer gewissen Ruhezeit in die Wachgruppe gehen und Bastel- bzw. Spielangebote wahrnehmen. Am Nachmittag werden viele Kinder ihren Eltern von ihren Erlebnissen berichten oder die Eltern werden über entsprechende Aushänge der Kita informiert.

Ein Einblick in den Alltag des Taka-Tuka-Landes – ein Tag im Mai. 

Christine Höbel und Maria Walbe
-Leitungsteam des Taka-Tuka-Landes

Ein Einblick in den Alltag unserer Einrichtung – ein Tag im November:

Ein Rundgang durch das Taka-Tuka-Land am Vormittag ist spannend und faszinierend zugleich. Die Kinder sitzen in Gruppenbesprechungen, diskutieren ihre Vorhaben, tauschen sich zu Regeln aus und wählen aktuell die Vertreter für den Kinderrat.

Schaut man in die Räume der Jüngeren, so sind dort schon einige unterwegs in die Bewegungsbaustelle, die „Sonnenkinder“ arbeiten im Kreativraum an Fliegenpilzen. In der Gruppe „Kleine Raupen“ sitzt eine Mutti, ihre Tochter besucht die Kita erst seit kurzer Zeit. Die Eingewöhnungszeit wird von den Erzieherinnen und Erziehern sensibel und partnerschaftlich gestaltet.

In der gelben Etage sind Kinder zum Fußballkicker unterwegs. In der altersgemischten Gruppe „Kleine Goldstückchen“ haben es sich Kinder in Höhlen gemütlich gemacht, es ist dunkel und nur das Leuchten der Taschenlampen ist wahrzunehmen. In der Gruppe „Nilsons Freunde“ arbeiten die Kinder schon seit mehreren Wochen am Projekt Jahreszeiten. Die große Fensterfront in Richtung Garten ersetzt jeden Fernseher und Computer.

Die künftigen Schulanfänger werden im Töpferraum angetroffen, mit großer Geduld und Kreativität gestalten sie Räucherhäuser. Andere Kinder sind als Tiere verkleidet unterwegs und üben sich im Rollenspiel. Der Trinkbrunnen in diesem Bereich wird rege genutzt. Lautes Schreien und Quietschen ertönt aus dem Turnraum. Hier rennen die Einjährigen aus der „Zwergeninsel“ vielen bunten Bällen hinterher.

Am Hausausgang lärmt es, die Gruppen „Wiesenkäfer“ und „Waldgeister“ brechen zu ihrem wöchentlichen Waldtag auf – erkennbar an ihren gelben Schutzwesten. Die Gruppe “Wiesenkäfer“ ist die erste Integrativgruppe im Taka-Tuka-Land, hier können Kinder mit Behinderungen durch einen staatlich anerkannten Heilpädagogen gefördert werden. Die Aufnahme von sechs Kindern mit Behinderungen ist aktuell in unserer Einrichtung möglich.

Die Gruppe „Pippis Eichhörnchen“, welche in der Regel immer montags im Lützeltal zu finden ist, bereitet sich auf Halloween vor. Gab es am Vortag noch selbst zubereitete Kürbissuppe, wird jetzt gebastelt, gemalt und alles etwas gruselig dekoriert – auf Wunsch der Kinder. Die „Zuckerstangen“ haben Spinnen – draußen und drin – entdeckt…daraus entsteht ein Projekt. Bücher zu diesem Thema gibt es in der einrichtungseigenen Bücherei.

Eine Erzieherin ist mit der Gruppe „Pippis Eichhörnchen“ unterwegs. Die knapp Dreijährigen Erkunden das gesamte Haus, benötigen viel Zeit, da es einiges zum Entdecken gibt.

Besonders gern bereiten die Kinder ihr Mittagessen oder Gebäck selbst zu. Die Kinderküchen auf jeder Etage laden dazu ein. Die „Frechen Seeräuber“ üben sich im Backen. Es duftet nach Apfelkuchen.

Im Früh- und Spätdienstbereich sind Kinder unterschiedlichsten Alters anzutreffen. Sie nutzen das große Angebot an Baumaterial und so entstehen Glaspaläste, Autohäuser und Garagen. Im „Frankenpark“ sind Kinder der Gruppe „Kunterbunt“ und „Pippis kleine Piraten“ anzutreffen. Auf Initiative von einigen Erzieherinnen und Kindern entstanden ein „Netto“, ein Frisör und ein Dönerladen. Sprachliche und soziale Bildungsbereiche von Kindern werden hier optimal gefördert.

Die „Regenbogenkinder“ wirken entspannt. Wollsocken sind in ihren Händen, ihre Erzieherin führt sie ans Kinderyoga heran.

Gegen Mittag sind Kinderstimmen aus dem Garten zu hören. Die Älteren treffen sich an den Spielgeräten oder ziehen sich auf die Pirateninsel zurück. Selbständig melden sie sich bei der Erzieherin ab und wieder an.

Die Ruhezeit beginnt und ein abwechslungsreicher Vormittag geht zu Ende. Einige Kinder schlafen schon, andere ruhen sich aus und schauen Lexika an. Die Erzieherinnen und Erzieher erholen sich in der wohlverdienten Mittagspause.

Ein Vormittag im Taka-Tuka-Land….voller Bewegung, Spannung, Rückzug, Kreativität und Begegnungen…ein Tag,
der Vorfreude auf den nächsten bringt.